Deshalb fertigt der Graveur seine benötigten Werkzeuge oft selbst an. Zumeist wird die Ornamentik der Gravur für die Verschneidung übernommen und an den Stellen der sonst üblichen Fischhaut angebracht. Die auftretenden Schwierigkeiten liegen häufig am Material selbst. Holz ist nicht gleich Holz. Die Maserungen und die Holzqualität sind sehr unterschiedlich, manche Schäfte eignen sich eher für einen Lattenzaun, als für eine gute Schaftverschneidung. Da Holz nicht so homogen wie Stahl ist, lässt sich das Ornament auch nicht so fein ausarbeiten wie auf einem Systemkasten. Dafür kann man es leichter bearbeiten, tiefer stechen und extrem schön plastisch modellieren. So erreicht eine Schaftverschneidung eine ungeheuere optische Wirkung und ist ein regelrechter Blickfang für jede Waffe.
Ornamente wie Englisch, Eichenlaub oder verschiedene Laubarabesken kommen genauso zum Einsatz wie Tierstücke oder ganze Jagdszenen. Auch kann Elfenbein, Horn, Knochen, Gold und Silber mit eingelegt werden. Das Einlegen von Gold- oder Silberlinien (wie sie bei einer der abgebildeten Verschneidungen zu sehen ist) ist eine sehr alte Technik, die von den meisten Graveuren heute nicht mehr beherrscht wird. Man kann auch Schuppenfischhaut oder Flechtwerke anstatt der simplen Fischhaut anbringen lassen.
Einblicke in meine Arbeiten
https://rolf-kaufmann.de/index.php/waffengraveur/portfolio/verschneidung#sigProGalleriad9bafd5fe4